Eine tatsächlich inklusive Welt, in der Menschen mit und ohne Behinderungen gleichberechtigt leben und arbeiten, liegt noch in weiter Ferne. Dennoch ist es keine Utopie. Das Behindertengleichstellungsgesetz (BehiG) definiert in der Schweiz seit 2004 die Rahmenbedingungen für die Inklusion von Menschen mit Behinderungen in die Gesellschaft und in die Arbeitswelt. Wichtige Elemente, um die Vorgaben dieses Gesetzes umzusetzen, sind die Bildung und die Sensibilisierung der Bevölkerung. In der aktuellen Ausgabe des Magazins der Behindertenselbsthilfeorganisation Procap geht es um die Methoden, wie Sensibilisierung erreicht werden kann und um die Gründe, weshalb es dafür einen andauernden Einsatz braucht.
Spannende Einsichten dazu bietet unter anderen der Schweizer Schriftsteller und Procap-Mitglied Christoph Keller. So sagt Keller, der kürzlich für seinen Roman «Der Boden unter den Füßen» mit dem renommierten Alemannischen Literaturpreis 2020 ausgezeichnet wurde: «Damit sich in den Köpfen der Menschen etwas ändert, braucht es eine Politik der vielen kleinen Schritte.» In seinem neuen Roman «Jeder Krüppel ein Superheld» berichtet er von seinem Leben in der Exklusion und fasst zusammen: «Nur wenn man Menschen stets aufs Neue anschubst, werden die Anliegen von Menschen mit Behinderungen in der Gesellschaft wahrgenommen.» Denn nur so könne auch die überall vorhandene strukturelle Diskriminierung von Menschen mit Handicap etwa in der Ausbildung oder auf dem Arbeitsmarkt überwunden werden.
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